Die Harfe ist ein ganz besonderes Instrument. Sie ist, neben der Flöte und der Trommel, eines der ältesten Instrumente der Menschheit. Irgendwer ist vor mehr als 5.000 Jahren über die Tatsache gestolpert, dass stark gespannte Schnüre oder Därme einen Ton von sich geben, wenn sie angezupft werden. Von da an kannte die Kreativität keine Grenzen, wie sich solche Saiten von A nach B befestigen lassen um sie zu bespielen. Hier ein paar sehr alte, weltweite Harfentypen (Quelle Wikipedia):
Vor rund 1.200 Jahren begannen die Instrumentenbauer*innen die etwas instabile Konstruktion der Winkel- und Bogenharfe zu hinterfragen. Wären nicht noch mehr Saiten möglich, wenn der Rahmen der Harfe geschlossen werden würde? Und so finden sich in Irland und Schottland um etwa 800 nach unserer Zeitrechnung auf Abbildungen erste dreiseitige Rahmenharfen, Vorbild für unsere heutigen Harfen.
Die heutige Haken-, und später die weiter entwickelte Klappenharfe, umgangssprachlich (inhaltlich aber nicht ganz korrekt) auch als „Keltische Harfe” bezeichnet, ist ein diatonisch gestimmtes Instrument, also in den uns bekannten Ganz- und Halbtonschritten einer Oktave. Sie fand ihre Anfänge im 17./18. Jahrhundert des Barock. Aus ihr entwickelte sich die spätere Pedalharfe, wie wir sie aus großen Orchestern kennen.
Die etwas kleinere Schwester der heutigen Konzertharfe ist normalerweise auf Es-Dur gestimmt und kann mittels ihrer Klappen mit der Hand in acht Tonarten umgestimmt werden. Die händische Spieltechnik unterscheidet sich an der modernen Klappenharfe mit Darm- oder Nylon/Karbonbesaitung in der Regel nicht von der großen Konzertharfe. Lediglich der Saitenumfang (zwischen 27 und 38 Saiten) ist etwas kleiner.